Der Corona-Skandal beim Fleischverarbeiter Tönnies alarmiert die Kunden. Sollte man überhaupt noch günstiges Fleisch im Supermarkt kaufen? Und kann ich erkennen, woher das Produkt stammt?
Der Corona-Ausbruch in der Großschlachterei des Tönnies-Konzerns in Rheda-Wiedenbrück wirft ein weiteres schlechtes Licht auf die fleischverarbeitende Industrie. Die Epidemie betrifft aktuell über 1.500 Mitarbeiter und wirft Fragen auf – zum Beispiel, ob das Fleisch aus dieser oder vergleichbaren Anlagen überhaupt sicher ist. Und gibt es eine Möglichkeit, die Herkunft des Fleisches herauszufinden? Zumindest das ist mithilfe der Informationen auf "bund.de" ohne weiteres möglich.
Die Herkunft ist auf der Packung deklariert
Die Herkunft des Fleisches muss innerhalb der EU nach einem standardisierten Verfahren auf der Packung deklariert werden. Der erste Hinweis ergibt sich aus dem ovalen Identitätszeichen auf der Verpackung. Das gibt an, in welchem EU-Staat das Produkt zuletzt verarbeitet und anschließend verpackt wurde. DE steht hier für Deutschland, darauf folgt auch die Kennzeichnung des entsprechenden Bundeslandes, also zum Beispiel NW für Nordrhein-Westfalen. Dem folgt eine fünfstellige Zulassungsnummer, über die sich der Betrieb ermitteln lässt. Dazu steht eine Datentabelle des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zur Verfügung, die man auf "bund.de" findet.
Billig-Fleisch vom Discounter steht in der Kritik.
Tönnies-Fleisch ist nach wie vor im Umlauf
Tönnies betreibt aber nicht nur den Skandal-Betrieb in Rheda-Wiedenbrück, sondern 18 weitere in ganz Deutschland. Dazu kommen noch zehn in Dänemark, Frankreich, Polen, Spanien und Großbritannien. Und so landen diese Produkte, derzeit mit Ausnahme der Produktion aus Rheda-Wiedenbrück, auch weiterhin in den Supermärkten. Denn alle großen Discounter wie Aldi, Lidl, Rewe, Edeka oder Kaufland beziehen Ware von Tönnies, die sie unter eigenen Markennamen vermarkten. Aber inzwischen beginnen die Ketten zu reagieren.
Die Supermarktketten ziehen Konsequenzen
Laut "handelsblatt.de" haben Aldi Süd und Lidl angekündigt, die Zusammenarbeit mit Tönnies zumindest vorläufig stark einzuschränken und ihre Ware künftig verstärkt von anderen Lieferanten beziehen zu wollen. Aldi geht noch einen Schritt weiter und will in Zukunft verstärkt mit der Eigenmarke "Fair & Gut" punkten, die für Regionalität, Tierwohl und angemessene Arbeitsbedingungen stehen soll. Die Hausmarke "Meine Metzgerei", hinter der die Tönnies-Produkte stehen, bleibt allerdings auch weiterhin im Sortiment.
Keine Ansteckungsgefahr durch Lebensmittel
Nun bleibt noch eine Sorge: Kann man sich über das Fleisch – oder andere Lebensmittel – das von Infizierten verarbeitet wurde, selbst mit Corona anstecken? Was das angeht, gibt Bernhard Burdick, Ernährungsexperte der Verbraucherzentrale NRW auf "fitbook.de" Entwarnung. Laut Burdick gebe es bisher keinerlei wissenschaftlichen Hinweise dafür, dass man sich durch den Kontakt oder Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln anstecken könne. Auch die ersten vermuteten Ansteckungen auf dem Markt im chinesischen Wuhan, seien, so der Ursprungsort korrekt ist, von lebenden Tieren ausgegangen.
Nach dem Kontakt mit rohem Fleisch soll man sich allerdings ohnehin immer sorgfältig die Hände waschen. Rohes Fleisch, vor allem rohes Hühnerfleisch, ist generell in einem gewissen Maß bakteriell belastet.
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July 02, 2020 at 01:11PM
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Nach Tönnies-Skandal: Wo kommt dein Fleisch her? So erkennst du es - BUNTE.de
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